Appell von Ex-Nationalrat Ernst Mühlemann in Frauenfeld Thurgauer Zeitung, 17. Januar 2001, Mario Tosato Der Frauenfelder Transportunternehmer Fredi Hugelshofer konnte eine ansehnliche Zahl von Kunstinteressierten und Mitgliedern des Bistro-Clubs zum sonntäglichen Kunstapéro mit den beiden ausstellenden Künstlerinnen Vreni Kauth und Sonja Aeschlimann in der Galerie im Juch in Frauenfeld begrüssen. Ex-Nationalrat Ernst Mühlemann appellierte an die Wirtschaft, das Kunstschaffen zu fördern. Ernst Mühlemann, Vreni Kauth, Sonja Aeschlimann, Fredi Hugelshofer, Nina Stähl Er sei beeindruckt von der Grosszügigkeit des Geschäftshauses, das geradezu ein ideales Ambiente für eine Galerie biete, erklärte der ehemalige Nationalrat Ernst Mühlemann. Solche Galerien mit ihren Ausstellungsmöglichkeiten seien für Künstlerinnen und Künstler aus der Region und dem ganzen Kanton von grosser Bedeutung. Mühlemann gratulierte Hugelshofer zu dieser unkonventionellen Idee und doppelte mit der Bemerkung nach, dass für Kunst und Kultur die Unterstützung durch die Wirtschaft von grosser Bedeutung sei. Gegen den Strom Zu Beginn seiner Betrachtung habe er die beiden Künstlerinnen unabhängig voneinander nach ihrem ersten Lieblingsmaler gefragt. Beide hätten spontan den Namen Salvador Dali genannt. Im Gespräch habe er auch erfahren, dass die beiden Künstlerinnen keine Landschaften malen würden, könne man Landschaften mit dem Fotoapparat doch fast besser zur Geltung bringen als mit dem Pinsel oder mit dem Spachtel. Dali sei als Surrealist von den Kritikern oftmals als "leicht verrückt" eingestuft worden, dies jedoch zu unrecht, sei dieser doch ganz einfach gegen den Strom geschwommen. Auch die ausgestellten Bilder der beiden Künstlerinnen zeigten surrealistische Züge und erfrischten durch ihre starken Farben und Formen, wobei die imposanten Bilder auch durch feine Aktmalerei ergänzt würden. Es sei ermutigend zu wissen, dass es im Kanton Thurgau nicht nur Äpfel und Birnen gebe, sondern dass der Thurgau auch über ein ausgezeichnetes künstlerisches und kulturelles Schaffen verfüge. Weiter meinte Mühlemann, dass die Kunst nicht nur vom Applaus und Betrachten lebe, wichtig sei auch dass die Kunst gekauft werde. Das Gespräch fand bei einem vorzüglichen "Risottata con Spezzatino" - von Mühlemanns ehemaligem Gefreiten Ernesto Wegmann zubereitet - in Hugelshofers Bistro seine Fortsetzung. Frauenfeld: Ständerat Philipp Stähelin lobt private Initiative zur Förderung der Kunst Thurgauer Zeitung, 24. November 2000, Markus Kutter Das Industrie- und Gewerbegebiet Frauenfeld-Ost ist um eine Attraktion reicher: im Juch-Center wurde eine Galerie eröffnet. In der Eröffnungsausstellung sind Werke von Vreni Kauth und Sonja Aeschlimann zu sehen. An der Vernissage hielt Ständerat Philipp Stähelin die Laudatio zur Eröffnung der Galerie im Juch. Fredi Hugelshofer, Sonja Aeschlimann, Vreni Kauth und Philipp Stähelin Was veranlasst einen Transportunternehmer eine Kunstgalerie zu eröffnen? Fredi Hugelshofer blieb der illustren Gästeschar die Antwort nicht schuldig. Zahlreich waren Vertreter aus Politik, Kunstschaffende sowie viele Freunde und Bekannte zur Vernissage der Eröffnungsausstellung in die Galerie im Juch nach Frauenfeld gekommen. In der Begrüssungsansprache verriet Hugelshofer, wie es zur nun eröffneten Galerie kam. Im Juch-Center sind mehrere Firmen eingemietet. Bis vor kurzem befand sich dort auch der Geschäftssitz der Firma Great Lakes Chemicals, welcher nun im Haus am Bahnhof zu finden ist. "Nach dem Wegzug fehlten im grossen Treppenhaus plötzlich alle Bilder", schmunzelte Hugelshofer. Und da er schon vieles realisiert habe, was nicht üblich sei, hätte er in enger Zusammenarbeit mit der Frauenfelder Künstlerin Vreni Kauth die Idee einer Kunstgalerie im Industriegebiet Frauenfeld Ost verfolgt. Ein besonderes Dankeschön sprach Hugelshofer seiner Assistentin Nina Stähli aus, welche die immensen Arbeiten an seiner Stelle koordiniert und begleitet hatte. Das Resultat einer aussergewöhnlichen Idee ist ein Besuch wert. Auf vier Stockwerken verteilt sich der Ausstellungsraum und fügt sich dermassen gut in das Juch-Center ein, als sei dieses bereits als Galerie geplant worden. Zusätzlich gebaut wurde nur eine entsprechende Beleuchtungsanlage. Zu bewundern sind anlässlich der Eröffnungsausstellung Bilder in Acryl, Öl und Hinterglasmalerei von Vreni Kauth. Sonja Aeschlimann aus Lommis präsentiert neue Arbeiten auf Papier und Leinwand. "Kunst braucht einen Rahmen" Ständerat Philipp Stähelin fiel die Ehre der Eröffnungslaudatio zu. "Ich bin kein Kunstfachmann, und so will ich vor allem den Aspekt der Eröffnung betrachten", erklärte er und stellte dennoch klar: "Kunst braucht einen Rahmen." Nicht die Umfassung des Bildes war gemeint, sondern im übertragenen Sinn der würdige Anlass zur Präsentation von Kunst. Stähelin sieht die Wirkung der Kunst dort vollendet, wo durch ein Kunstwerk eine Beziehung und Auseinandersetzung zum Betrachtenden entsteht. Gerade dadurch erhalte Kunst Öffentlichkeitscharakter, weil sie etwas in verschiedenen Menschen bewirke. Beim Stichwort Öffentlichkeit würde schnell der Bezug zum Staat hergestellt, welcher folglich Kunst entsprechend zu fördern habe. Stähelin verwahrte sich jedoch solchen Tendenzen und lobte die private Initiative zur Förderung der Kunst. "Kunst als Kultur gehört auch zur Wirtschaft. Ich bin froh, dass in diesem Industriegebiet eine Galerie entstanden ist", fügte er an. Kunst kennt keine Grenzen und zeigt sich dem Betrachter äusserst vielfältig. Das durften die Gäste im Juch-Center auch in musikalischer Hinsicht erleben. Am Piano spielte die Amerikanerin Dyanne Potter Vögtlin, welche seit zwei Jahren in Frauenfeld lebt. Künstlerin aus Lommis stellt ihre Bilder aus
Thurgauer Zeitung, 16. November 2000 Am kommenden Samstag stellt die gebürtige Lommisserin Sonja Aeschlimann ihre Bilder in der Galerie im Juch in Frauenfeld, aus. Aeschlimann hat vor beinahe 20 Jahren begonnen zu malen. Verschiedene landesweite Ausstellungen belegen ihr Schaffen. Ihre Bilder sind Ausdruck ihres Wesens - auf die eine Art zurückhaltend und sensibel - auf der anderen Seite fröhlich und verspielt. Die Künstlerin malt nur, wenn sie sich mit sich selbst auseinander setzt. Aeschlimann möchte keine «Brotmalerin» werden, sagt sie, nicht um jeden Preis malen, nur damit sie Bilder verkaufen kann. Die Lommiserin malt, wenn es ihr gefällt, ohne Druck und ohne Hast, einfach für sich. Sie setzt sich mit Themen auseinander wie zum Beispiel «Menschen und ihre verschiedenen Hautfarben» (Skin-Dancer).
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